Fachtagung - Kolping und Handwerkspolitik

Wie man schon bei der Einladung und dann auch tatsächlich bei der Teilnahme an der stattlichen Runde von 22 Personen Engagierten von Kolping in der Handwerksvertretung erahnen konnte, kam im Rahmen einer Einladung des Landesverbandes in die Messe Heim & Handwerk in München geballte Kompetenz im Bereich der Arbeitnehmervertretung sowohl landes- als auch bundesweit im Handwerk zusammen. Die Kommission Handwerk des Bundesverbandes verlegte unter der Leitung von Bundesvorstand Reinhard Ockel eigens seine Sitzung am Vortag nach München, um an der Fachtagung des Landesverbandes teilnehmen zu können. Erwin Fath, stellv. Landesvorsitzender, erläuterte zu Beginn den Anlass der Veranstaltung. Er verwies auf den Gründer und die Gründung des Gesellenvereins und auf die starke Verankerung dieser Aufgabe im Leitbild des Kolpingwerkes. Landesgeschäftsführer Willi Breher stellte rückblickend die Schwerpunktthemen der seit mittlerweile 20 Jahren stattfindenden Arbeitskreise während der Internationalen Handwerksmesse der Arbeitnehmervertreter/-innen von Kolping und DGB vor. Kathrin Zellner, Vizepräsidentin in der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, berichtete als Leiterin des Arbeitskreises Handwerk auf Landesebene über das gelungene Miteinander und die hohe Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit mit den Partnern im LAK-Handwerk. Als Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik und Handwerk des DGB stellte Ludwig Maier die aktuellen Themen in der Handwerkspolitik vor. Er sprach dabei Themen wie die Rückführung der Meisterpflicht, Mindestausbildungsvergütung, Tariftreue und Tarifflucht und den Transformationsprozess in der Automobilindustrie an. Weiter berichtete Maier vom Zukunftsdialog im DGB, dem Branchendialog im Handwerk bundesweit und er verwies auf den repräsentativ durchgeführten Ausbildungsreport des DGB. Auch Ludwig Maier betonte das gute und vertrauensvolle Verhältnis in der Zusammenarbeit mit Kolping und den Kolpingvertreter/-innen im Handwerk in Bayern. Franz Greipl, ehemaliger Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz und Mitbegründer des LAK-Handwerk auf Landesebene und Franz Kugler, ehemaliger Vizepräsident der HWK-Schwaben und Mitglied im Deutschen Handwerkskammertag berichteten eindrucksvoll von ihrem Werdegang und der aktiven Zeit in der Vertretung. Gute und geeignete Leute für diese Aufgabe zu finden war niemals leicht, berichteten sie unisono. Große Sorge bereitet aber heute die Mitgliederstruktur des Kolpingwerkes gerade in der jungen Generation, um für die Handwerksvertretung auch zukünftig die Beteiligung garantieren zu können. An diesem Punkt kam es im Plenum zu einer intensiven Diskussion im Anschluss an die Statements, was seitens des Verbandes zu tun sei. Auf den Punkt gebracht: Mitglieder gewinnen, die im Handwerk tätig sind. Wenn es doch so einfach wäre! Landespräses Christoph Huber kam im Anschluss an die zeitgleich stattfindende Meisterfeier des Handwerks noch zu den Schlussminuten der Fachtagung dazu und berichtete hoffnungsfroh über die jungen Leute, die gerade ihre Meisterbriefe überreicht bekamen und in den Reden die Ganzheitlichkeit und die Identifikation mit dem Beruf im Vordergrund standen. Begeisterung für das, was man tut – das ist im Handwerk möglich. Beim anschließenden Rundgang in der Messe Heim & Handwerk konnten alle Teilnehmer/-innen an der Fachtagung geradezu handgreiflich spüren, wie man diese Begeisterung umsetzen kann.