"WählBar 2.018"

Viele Kolpingsfamilien, Bezirke und Einrichtungen bei Kolping in Bayern beteiligen sich mit Veranstaltungen zur Landtagswahl!

25.09.2018 | Hier: Exemplarische Berichte von einer Podiumsdiskussion im Kolpinghaus Lauingen und von der „WählBar“-Verantstaltung des Kolping-Bildungswerkes München und Oberbayern in München im Saal des Kolpinghauses Theresia
Foto: S. Vornberger/Kolping-Bildungswerk München und Oberbayern

 

Podiumsdiskussion im Kolpinghaus Lauingen unter dem Motto „Mitmachen schafft Einfluss“

 

 „Sind wir dankbar, dass wir die Möglichkeit haben zu wählen. Dass wir Kandidaten anhören können und diejenigen wählen, von denen wir denken, dass sie unsere Interessen vertreten und sie unser Land regieren. Nicht in allen Ländern ist dies so selbstverständlich“, so die Worte des Moderators des Abends, Erwin Fath, stellvertretender Landesvorsitzender des Kolpingwerkes Bayern. Immerhin sechs Kandidaten des Stimmbezirkes 704 stellten sich seinen Themen zu Familie, Wohnen, Bildung und Entwicklung ländlicher Raum. Mit dabei waren: Dr. Andreas Becker(ÖDP);  MdL Johann Häusler (Freie Wähler); Peter Emil Monz (Bündnis 90/Die Grünen);  Tobias Rief (SPD); Claudia Stocker (FDP) und  MdL Georg Winter (CSU). Zu Beginn haben alle Kandidaten ihre Schwerpunkte dargestellt, für die sie sich einsetzen wollen. Anschließend wurde zu den Themen kontrovers diskutiert. Zum Beispiel zu Kindergartenbeiträge: Ist eine Kostenfreistellung für alle sinnvoll oder sozial nicht gerechtfertigt? Wie kann den hohen Wohnungs- und Mietkosten wirksam entgegnet werden. Hier wurden immer wieder die Erfordernisse der stärkeren Einbindung von gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaften angeführt. Einig waren sich alle, dass dem Bereich Bildung noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Herr Dr. Becker, ÖDP, meinte gar „wir brauchen nur Bildungswachstum und nicht Wirtschaftswachstum. Wirtschaftswachstum bedeutet immer, dass dies zu Lasten anderer geht“. Die Bereiche “Ländlicher Raum und Gemeinschaft vor Ort“ nahmen einen großen Teil der Diskussion ein. Einig waren sich alle, dass diesbezüglich auch die Kommunen gefordert sind, auch um den prognostizierten Bevölkerungsrückgang im Landkreis abzuwenden. Die Kandidaten Stocker, Monz und Rief sehen Nachholbedarf bei schnellem Internet und Digitalisierung. Es fehlt ihnen an Zeitgemäßem, wie auch der erforderliche gesellschaftliche Austausch und gemeinsame Gespräch und Maßnahmen, sowohl unter den Vereinen als auch den Gemeinden und Städten.

MdL Winter verwies auf das neue Landesentwicklungsprogramm und die Aufwertung der beiden Städte Dillingen und Lauingen zum gemeinsamen Oberzentrum, die hohe Zuschüsse ermöglich. So konnten im Landkreis bereits Projekte umgesetzt werden, die ohne diese hohe Förderung nie hätten realisiert werden können. Auch hat sich die Verkehrsanbindung verbessert. Er konnte eine deutliche Optimierung der Zuganbindungen erreiche. MdL Häusler verdeutlichte, dass andere Länder gegenüber Deutschland mehr als das Doppelte, die Schweiz sogar das Dreifache für die Infrastruktur der Bahnen investieren. Unter diesen Vorzeichen wird es noch dauern, bis bei der Donautalbahn alle Bahnhöfe barrierefrei sind und saniert werden. Auch ist dazu die Bahn erster Ansprechpartner, die ihre Prioritäten selbst festlegt. Abschließend konnten die Besucher noch ihre persönlichen Fragen an die Kandidaten richten.

Herbert Hummel, 1. Vorsitzender der Kolpingfamilie Lauingen, war bei seinen Schlussworten sicher, dass die Zuhörer sich an diesem Abend einen umfassenden Eindruck über die Bewerber verschaffen konnten, damit jeder für sich am 14. Oktober die richtige Entscheidung treffen kann.

(Bericht von Alfred Kapschak, KF Launingen)

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Kolping-Orange trifft auf Schwarz, Grün und Rot

Gut gefüllt war der Saal, als die „WählBar“ des Kolping-Bildungswerkes München und Oberbayern e.V. am Donnerstag, den 20. September losging. Knapp 150 Menschen wollten sich die Diskussion der Parteien anhören und dabei auch selbst ihre eigenen Fragen vorbringen. Für die SPD war Landtagsabgeordneter Martin Güll gekommen, für die Grünen die Bundestagsabgeordnete Margarete Bause und für die CSU die Landtagskandidatin Tina Pickert, die Mechthilde Wittmann vertrat, die leider kurzfristig absagen musste.

 

Etwa zwei Stunden diskutierten die Politiker und stellten sich den Fragen des Publikums, das ganz basisdemokratisch selbst ans Mikrofon treten oder im Vorfeld Fragen einreichen konnte. So wurden die wichtigen Themen „Wohnen“, „Ausbildung“ und „Integration“ besprochen – genau die, mit denen die Mitarbeiter von Kolping tagtäglich in Ihrer Jugendhilfe zu tun haben. Deshalb wurde jeder der drei Themenblöcke auch immer von einem Mitarbeiter des Kolping-Bildungswerkes eingeleitet, indem diese aus ihrer Arbeitspraxis berichteten.

 

Tina Pickert teilte beispielsweise mit, dass sie sich dafür einsetzen wolle, dass am Olympiapark ein Gebäudekomplex mit 5000 Wohnungen gebaut werde, um günstigen Wohnraum zu schaffen. Martin Güll forderte, dass junge Menschen bereits sehr früh auf ihrem Bildungsweg unterstützt werden müssten, damit unterm Strich jeder die gleichen Bildungschancen habe. Beim Thema Integration hielt es Margarete Bause für wichtig, dass mehr Begegnungsmöglichkeiten geschaffen würden, damit sich Menschen unterschiedlicher Herkunft besser kennenlernen könnten.

 

Das Thema „Integration“ war es auch, bei dem das Gespräch am hitzigsten wurde als die Meinungen von CSU, SPD und Grünen aufeinanderprallten und ein anwesender Geflüchteter erzählte wie schwer ihn manche rechtskonservative Aussage einiger Politiker persönlich treffe. Trotzdem blieben die Wortbeiträge sachlich und fair – auch dank Martin Kroll, der die Veranstaltung souverän moderierte.

 

Die Organisatoren waren erfreut, dass die Besucher so zahlreich gekommen waren und auch Vertreter von anderen Bildungseinrichtungen, von der Handwerkskammer und von der Stadt München an der Veranstaltung teilgenommen hatten.

 

Abschließend rief der Diözesanpräses Msgr Christoph Huber die Politiker dazu auf an den eigenen Vorstellungen, Idealen und Meinungen festzuhalten. Sie sollten sich keiner falschen Ideologie hingeben, sondern daran glauben, dass die eigene Arbeit etwas Gutes und Sinnvolles sei. Denn wo kein Glaube mehr ist, da fange die Ideologie an.

 

Bericht und Foto: Simon Vornberger, Referent für Öffentlichkeitsarbeit

24.09.2018

(Bericht und weitere Fotos siehe: https://www.kolpingmuenchen.de/aktuelles/detail&newsid=161

 

 

Foto - Kolpingsfamilie Lauingen