Brücken bauen

Stellungnahme des Kolpingwerkes Deutschland zur aktuellen kirchlichen Diskussion um Ehe und Lebenspartnerschaft

16.06.2015 | „In der sakramentalen Ehe als Modell für eine lebenslange Bindung sehen wir eine Verheißung für ein gelingendes Leben mit Gottes Hilfe. Wir bekennen uns zu diesem Lebensmodell und ermutigen Paare zum Eheversprechen und zur Gründung einer Familie. Zugleich achten wir die Lebensgemeinschaften, in denen für uns wichtige Werte verwirklicht werden: verlässliche Verantwortung füreinander, Treue in der Beziehung, Weggemeinschaft in Verbindlichkeit.“

Der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland erklärt:

 

Die von der Vollversammlung des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK) am 9. Mai 2015 einstimmig verabschiedete Erklärung „Zwischen Lehre und Lebenswelt Brücken bauen – Familie und Kirche in der Welt von heute“ hat zu einer heftigen Diskussion innerhalb der Kirche geführt. Dabei wurde vor allem kritisiert, dass eine 'Weiterentwicklung von liturgischen Formen, insbesondere Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, neuer Partnerschaften Geschiedener und für wichtige Weichenstellungen im Familienleben‘ angeregt wird. Diese Äußerungen sind jedoch im Kontext der gesamten Erklärung zu sehen. Wer Brücken zwischen Lehre und Lebenswelt bauen will, wendet sich gerade nicht von dieser Lehre ab, sondern wendet sich ihr zu.

 

Die Erklärung betont ausdrücklich: „In der sakramentalen Ehe als Modell für eine lebenslange Bindung sehen wir eine Verheißung für ein gelingendes Leben mit Gottes Hilfe. Wir bekennen uns zu diesem Lebensmodell und ermutigen Paare zum Eheversprechen und zur Gründung einer Familie. Zugleich achten wir die Lebensgemeinschaften, in denen für uns wichtige Werte verwirklicht werden: verlässliche Verantwortung füreinander, Treue in der Beziehung, Weggemeinschaft in Verbindlichkeit.“ Das Kolpingwerk Deutschland unterstreicht die Bedeutung der Ehe zwischen Mann und Frau als hohes Gut und begrüßt, dass in der Erklärung die sakramentale Ehe als Modell für eine lebenslange Bindung hervorgehoben wird.

 

Wichtig wird in Zukunft sein, wie die kirchliche Lehre im Dialog mit den Gläubigen unter Einbeziehung ihrer jeweiligen Lebenswelt weiterentwickelt werden kann. Hier wird mit Spannung erwartet, welche Signale die Familiensynode im Oktober 2015 aussenden wird. Kirche und Verbände bleiben beauftragt, sich auf die Gesellschaft mit ihren vielfältigen Lebensformen einzulassen und Brücken zu bauen.