Stellungnahme zu "Ehe für alle"

Für Kolping ist Ehe mehr als ein rein juristischer Sammelbegriff!

01.07.2015 | Mit der Erklärung "Ehe und Familie - Garanten für unsere Gesellschaft" hat der Landesvorstand ein Memento veröffentlicht. Erwin Fath, stellv. Landesvorsitzender: "Mit der saloppen Forderung nach einer "Ehe für alle" im Zusammenhang mit der Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften werden durch Gleichmacherei beide Werte beschädigt und wird man dem eigentlichen und berechtigten Anliegen der Menschen nicht gerecht!"

 

 

Ehe und Familie – Garanten für unsere Gesellschaft!

 

„Wir verstehen uns als Anwalt für Familie.“ Getreu dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland nimmt das Kolpingwerk Bayern Stellung zu der aktuellen Diskussion zum Thema „Ehe für alle“.

Wir sprechen uns deutlich dagegen aus, die eindeutige Definition der Ehe, und in diesem Zusammenhang auch der Familie, still und leise in einen Sammelbegriff für Formen des Zusammenlebens aller Art umzuwandeln. Für uns ist Ehe eben kein Sammelbegriff, sondern beschreibt vielmehr ein Sakrament, eine Norm, die nicht zur Disposition stehen kann und darf. Selbstverständlich haben andere Lebensweisen in unserer Gesellschaft, frei von allen Benachteiligungen und Diskriminierungen, Platz.

Die Ehe, im Wertecanon des christlichen Leitbildes, stellt eine Lebensgemeinschaft von Mann und Frau dar. Das Kolpingwerk Bayern sieht in Ehe und Familie, bei aller Kenntnis um die veränderten Lebensformen unserer sich wandelnden Zeit, einen Garanten für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Deshalb werden wir allen Bestrebungen, Ehe und Familie in ihrer Wertigkeit zu unterwandern und die eigentliche Norm infrage zu stellen oder gar lächerlich zu machen, Widerstand leisten.

Die derzeitige politische Diskussion kann und darf nicht nur unter juristischen Vorzeichen geführt werden. Vielmehr muss der ethisch-moralische Aspekt stärker betont werden. Deshalb rufen wir alle engagierten Christen auf, ihre Stimme in dieser Diskussion zu erheben. „Laissez-Faire“ darf nicht an die Stelle von Toleranz treten, denn Gleichgültigkeit und gleiche Gültigkeit sind eben doch zwei Begriffe, die sich nicht nur in der Rechtschreibung unterschieden! Deshalb müssen Christen ihre Stimme erheben!

Für das Kolpingwerk Bayern ist es selbstverständlich, dass zur Individualität des Menschen auch unterschiedliche sexuelle Ausprägungen gehören. Das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Partner und Partnerinnen unterliegt deshalb ebenfalls dem staatlichen Schutz. Nachteile und Diskriminierung von Menschen aufgrund deren sexueller Ausprägung und Lebensweisen haben in unserer Gesellschaft keinen Platz und sind jederzeit zu verurteilen.

Nach unserem, christlich geprägten, Leitbild ist die Ehe die auf Dauer angelegte, freiwillig eingegangene, in gesetzlicher Form geschlossene, durch wechselseitige Pflichten und Rechte geprägte, Lebensgemeinschaft von Mann und Frau. Diesen Wert gilt es, dauerhaft zum Wohle unserer Gesellschaft zu erhalten.

Dabei denken wir auch an Adolph Kolping, den großen Sozialreformer des 19. Jh´s und Gründer unseres Werkes, der sagte: „Dass Gott Mann und Frau zu Vater und Mutter einsetzt, verleiht ihnen im Bereich des Menschlichen die höchste Würde und Gewalt, die nur denkbar ist.“

 

 

Erwin Fath

Stellvertretener Landesvorsitzender

Kolpingwerk Landesverband Bayern e.V.

Adolf-Kolping-Str. 1

80336 München

E-Mail: erwin.fath@kolpingwerk-bayern.de

Für den Landesvorstand

 

Erwin Fath