Kolping in Bayern

Landesversammlung in Ingolstadt

09.06.2024 | Die alle zwei Jahre stattfindende Landesversammlung des Kolpingwerkes in Bayern einen Tag vor den Europawahlen in Deutschland stand ganz unter dem Bekenntnis zur Förderung der Demokratie. Aber auch die 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD bildete den inhaltlichen Schwerpunkt der Versammlung im Spiegelsaal des Kolpinghauses in Ingolstadt.

Landespräses Christoph Wittmann stimmte nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen Delegierten und Gäste durch die Landesvorsitzende Dorothea Schömig in seinem geistlichen Impuls auf die bevorstehenden Europawahlen ein. Es sei ein hohes Gut, wählen zu können und auch gewählt werden zu können. Die Demokratie lebt davon, Entscheidungen auch akzeptieren zu können. Daher hab Christsein und Demokratie eine breite Schnittmenge, so der Landespräses.

 

Die 6. KMU (Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung) stand dann am Vormittag auf dem Programm. Als führender wissenschaftlicher Mitarbeiter der Studie stellte  Dr. Christopher Jacobi die Ergebnisse der Studie vor, die teilweise sehr ernüchternd die Situation der Religiosität und Kirchenbindung offen legt. Nicht nur die Kirchlichkeit, sehr dramatisch auch im Bereich der Katholischen Kirche, sondern auch die Religiosität in Deutschland ist nach Aussagen der Studie dramatisch gesunken. Dennoch gibt es eine hohe Achtung vor den Leistungen und hohen Qualität im Bereich der sozialen und caritativen Angebote der Kirchen. Hier findet sich auch eine hohe Schnittmenge, Achtung und Zustimmung zu der Arbeit der Sozialverbände wie Kolping einer ist. Letztlich braucht es eine neue Sprachfähigkeit im Bereich von Religion und Kirche. Die Delegierten nannten u.a. in einer abschließenden Austauschrunde zusammenfassend folgende Handlungsoptionen um wieder als Kirche sichtbar zu werden:

Nur die persönliche Ansprache bindet die Menschen wirklich. Bedürfnisse und Erwartungen sind vorhanden. Man muss aktiv auf die Menschen zugehen und bedürfnisorientiert die Angebote ausrichten. Vieles hängt mit den handelnden Personen zusammen. Die Kommunikation und die Inhalte müssen stimmen und stimmig sein. Kirche ist nicht nur Institution und Verwaltung, das Christsein und das christliche Handeln und Denken muss wieder sichtbar und spürbar werden. 

 

Im anschließenden Regularienteil am Nachmittag der Landesversammlung stellte Präses Christoph Wittmann die Vorbereitungen zur Landeswallfahrt 2026 mit dem Motto "Unterwegs mit leichtem Gepäck" vor und Daniela Zitt (DV Augsburg) mit unterstützender musikalischer Vorstellung eines Mottoliedes ("Gemeinsam Bunt") mit Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer an der Gitarre das Programm für das Jubiläumsfest (175 Jahre Verband) vom 2. bis 4. Mai 2025 in Köln vor. 

 

Trotz der "harten Nuss" der Erkenntnisse aus der Studie vom Vormittag konnte Dorothea Schömig die Versammlung mit gut gelaunten und dank dem Cateringservice aus Ingolstadt und der Candy-Bar der Kolpingjugend bestens verpflegten Teilnehmer*innen pünktlich beenden.

 

w.b. 

Dr. Christopher Jacobi stellt die Ergebnisse der KMU vor.

Landespräses Christoph Wittmann widmet seinen geistlichen Impuls der Demokratie in Europa

Die Landesvorsitzende Dorothea Schömig begrüßt die Delegierten zu Beginn der Versammlung

Blick ins Plenum

Daniela Zitt stellt das Programm der Jubiläumsveranstaltung 2025 in Köln vor!