Der Advent ist die Zeit der Erwartung: wir warten, dass der Retter kommt, der Frieden bringt. Die Sehnsucht der Menschen damals ist auch die Sehnsucht der Menschen heute.
Wir wünschen uns Frieden auf Erden. „O Gott mit uns, Immanuel, du Fürst des Hauses Israel, o Hoffnung aller Völker du: Komm, führ uns deinem Frieden zu.“ Dieses Adventslied bringt unsere Sehnsucht ins Wort.
Adolph Kolping drückt diese Sehnsucht so aus:
„Die Sehnsucht nach einer besseren Zukunft liegt zu tief in der Menschenbrust, das Verlangen nach Glückseligkeit ist gleichsam mit der Seele des Menschen zu sehr verwachsen, als dass es möglich wäre, so leicht die auf die Zukunft gebauten Hoffnungen einzureißen, jenes eingewurzelte Verlangen in düstere Verzweiflung zu verkehren. Mag auch jeder neue Tag menschliche, leider zu vielfach irdische Pläne zertrümmern, vom folgenden Tage erhofft der Mensch immer wieder aufs Neue eine günstigere Wendung seines Geschickes; die Hoffnung, dass es besser werden muss, besser werden wird, gibt er einmal nicht auf, kann er nicht aufgeben, weil sie allein es oft genug ist, welche die Tätigkeit seines Daseins bedingt.“
Damals, zu seiner Zeit, wie gegenwärtig gilt es also, sich nicht einschüchtern zu lassen, das Haupt zu erheben und an einer besseren Welt zu arbeiten – wenn auch nur mit kleinen Schritten. Aber auch davon ist Adolph Kolping überzeugt:
„Wenn jeder auf seinem Platz das Beste tut, wird es in der Welt bald besser aussehen!"