Wenn man vom Ostermorgen spricht, spricht man doppelt vom Morgen.
Das Wort Ostern soll indogermanischen Ursprungs sein und die „Morgenröte“ bezeichnen. Auch kann man aus verschiedenen Quellen in Erfahrung bringen, dass die Germanen im frühen Mittelalter ein vorchristliches germanisches Frühlingsfest - zu Ehren einer Göttin der Morgenröte - mit dem christlichen Osterfest ersetzt hätten. Andere meinen, es kommt von der Himmelsrichtung – auch richtig, im Osten geht schließlich die Sonne auf.
Auf alle Fälle hat Ostern etwas mit einem frischen Licht, mit einem Beginn zu tun:
Karfreitag ist nicht das Ende, das ist die Hoffnung der Christenheit!
Und diese Hoffnung basiert auf Erfahrungen aus den Begegnungen der Menschen mit Jesus von Nazareth, seinen Worten, seinem Leben und seinem Sterben.
In den Ostererzählungen der Evangelien verdichtet sich dieses Wirken nachhaltig. Der weggewälzte Stein wird da zum Symbol der Auferstehung, der Befreiung und zum Sieg des Lebens über den Tod.
Der Mensch selbst hat diesen Stein vor das Grab gerollt, er findet sich ab mit dem von Menschen verursachten Totmachen: Mit der Ermordung von Soldaten und Zivilisten, mit den vielen Todesfällen, die vom Hunger in der Welt, von selbstgemachten Klimakatastrophen oder beispielsweise von Wirtschaftskriminalität verursacht sind. Um an Ostern nicht trübsinnig zu werden, lasse ich es bei wenigen Schlaglichtern des Übels.
Vielmehr geht es mir darum:
Gott ist es – nicht der Mensch – der diesen Stein vom Grab weg wälzt.
Das Evangelium erzählt von drei Frauen, die darüber nachdenken, wie sie die „Verschluss-Sache“, den Stein, vom Grabe wegbekommen sollen.
Viele Steine liegen auf unseren Herzen, wer wird sie wegrollen? Der Grabstein ist wohl der letzte und größte der Felsen unserer Existenz.
Doch, das Grab ist leer und der Stein weggewälzt!
Die Erfahrung wird zur Verheißung für alle Menschen, auch für diejenigen, die nicht daran glauben wollen oder können.
Die Verheißung ist mit Ostern kein Fake, sondern Faktum!
Der Ostermorgen – wir können ihn nicht verhindern, denn Gott selbst hat den Stein weggewälzt!
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Christus ist erstanden!